Die Tabakpflanze „Nicotinia tabacum“ stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, wo die Indianer bereits seit Hunderten von Jahren die berauschende Wirkung von Tabak kannten und ihn für rituelle Zwecke einsetzen. Nach der Entdeckung Amerikas gelangten erste Berichte über das Rauchen von Tabak und schliesslich die Pflanze selbst – zuerst vor allem als Zierpflanze – nach Spanien. Benannt wurde die Pflanze nach Jean Nicot, einem französischen Botschafter, der die Tabakpflanze 1570 im Frankreich einführte und sie in Europa als medizinisches Allheilmittel bekannt machte. Im Dreissigjährigen Krieg verbreitete sich das Tabakrauchen über ganz Europa und gelang bis nach China und Japan. Den grössten Aufschwung erlebte das Rauchen im 20. Jahrhundert. Schon in den 1930er Jahren war der Zusammenhang zwischen Zigarettenrauch und Krebsentstehung sowie einer kürzeren Lebenserwartung statistisch belegt. Heute ist Tabak neben Alkohol die weltweit am stärksten verbreitete abhängigkeitserzeugende Substanz und gleichzeitig einer der wichtigsten Risikofaktoren für chronische Krankheiten.