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Akute Wirkung von Tabak

Wirkmechanismus

Der zentrale Wirkstoff im Tabak, das Nikotin, überwindet die Blut-Hirn-Schranke und erreicht 7 bis 8 Sekunden nach der Inhalation im arteriellen Blut das Gehirn. Im Gehirn wirkt es auf nikotinerge Rezeptoren und löst eine Reihe von körperlichen Reaktionen aus. Durch das Nikotin werden zahlreiche Neurotransmitter wie Dopamin, Noradrenalin, Acetylcholin und Serotonin aber auch Hormone freigesetzt. Der Haupteffekt wird vermutlich vor allem durch den Neurotransmitter Dopamin vermittelt. Weitere Informationen siehe Kapitel „Entstehung von Tabakabhängigkeit“.

Körperliche und psychische Auswirkungen

Die akute Wirkung von Nikotin auf das Gehirn und den gesamten Körper hängt von der Dosis ab und ist entweder anregend oder beruhigend. Meist wirkt Nikotin aber anregend, sodass Rauchende sich wacher fühlen und die Leistungsfähigkeit, vor allem die Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung, erhöht wird. Ihr Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt und der Hautwiderstand sowie die Hauttemperatur nehmen ab, sodass Rauchende schneller frieren. Es werden aber auch Appetit, Stress, Angst, Unsicherheit, Nervosität und Müdigkeit unterdrückt, Erregung und Aggression nehmen ab. Die akute Wirkung von Tabak ist aber stark von der individuellen Situation und der Stimmungslage des Rauchenden abhängig. Bei höheren Dosen hingegen werden körperliche Prozesse gehemmt oder es kommt zu deren Blockade, was zunächst als Beruhigung wahrgenommen wird. Ab 1 mg pro kg Körpergewicht besteht Lebensgefahr.

Akute Giftigkeit

Bei ungewohntem Tabakkonsum treten in der Regel Vergiftungserscheinungen auf. Symptome hiervon sind Übelkeit, Brechreiz, Kopfschmerzen, Hitzegefühl, Schweissausbruch, Schwindel, Herzrasen und Durchfall bis hin zu Bewusstseinsstörungen und komatösen Zuständen. Die tödliche Dosis an Nikotin liegt beim Erwachsenen bei ca. 60 mg.